Mittwoch, 2. Mai 2012

Für Israel an Zürichs Bahnhofstrasse





Meine zwei Gesprächspartner, ganz links im Bild

Die Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI), Sektion Zürich, präsentiert sich in regelmässigen Abständen an der Bahnhofstrasse. Ihre Mitglieder diskutieren Israel mit Passanten, verteilen Broschüren und Flugzettel. Manchmal kommt es zu verbaler Gewalt, es wird gespuckt und gelogen, aber als ich mich vor einer Woche dazugesellte, ging es eigentlich gesittet zu. Es gab Passanten, die sich einem Gespräch verweigerten, es gab solche, die sich darauf einliessen. 





Ich selbst wurde in eine selbst ausgelöste Diskussion mit zwei jungen Männern verwickelt, die fast eine Stunde dauerte. Einer davon war ein kosowarischer Muslim und der andere ein Schweizer Lehramtsstudent. Meine Freundin Trudi Schlatter gesellte sich dazu. In einem Satz: eigentlich seien die Palästinenser völlig unschuldig am Schicksal der Juden während der Nazizeit. Ich klärte sie darauf hin über die Nazisympathien der Muslimbrüder und den Jerusalemer Mufti Hadsch Amin al-Husseini der zwanziger und dreissiger Jahre auf, der Judenhass predigte und ausübte, bis er zu Hitler fliehen musste. Dass er für diesen auch noch zwei bosnisch-muslimische SS-Divisionen auf die Beine stellte, die ihre eigenen Konzentrationslager führten und Hunderttausende im Namen Allahs ermordeten, fügte ich bei. 


An der Bahnhofstrasse bei der Pestalozziwiese

Dabei fand ich heraus, dass beide, sogar der Schweizer, immerhin Student an der Züricher Universität, eine geschichtliche Ignoranz besassen, die eines Maturanden unwürdig ist. Aber immerhin, wir endeten beim lieben Gott, der, so die beiden, bei allen drei Religionen eigentlich dasselbe wolle. Was denn? „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ wie auch Frieden, Freude, Eierkuchen? Ersteres stammt von Rabbi Hillel viele Jahre vor Rabbi Jesus. Heute predigt der Islam vor allem Hass, doch war das vielleicht nicht immer so. Wir schieden in Frieden, wenn auch ohne die Lösung zum Israel-Palästina Problem gefunden zu haben. 

Wir Israelis und Schweizer Juden müssen dem GSI Zürich für diese Aktivität sehr dankbar sein. Sie tun etwas sehr wichtiges, exponieren sich furchtlos den Voreingenommenheiten und Ignoranz verschiedener Passanten, werden aber immer wieder belohnt, wenn ihre Argumente auf fruchtbaren Boden fallen.  


  
Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Dani Schürch, Rolf und Marie-Angela Eberle, Cornel Reshef, Beatrice Bisang und ihren Freunden des GSI und der Jerusalemgruppe für ihren beeindruckenden Einsatz bedanken.

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