Dienstag, 15. April 2008

Holländischer Radio

16.4.2008

Zwei junge holländische Journalisten des Arab Desks von Radio Netherland Worldwide befinden sich in Israel und in der Westbank. Beide schreiben ein Tagebuch (leider nur in Englisch) über ihre Erlebnisse und Eindrücke in Israel und den besetzten Gebieten. Bisher sind allerdings nur Beiträge von Nicolien den Boer erschienen, ihr Kollege Abir Sarras hat sich noch nicht gemeldet. Die vier bisher erschienenen Artikel von Nicolien zeigen eine Offenheit, die ich bisher bei ausländischen Journalisten selten gefunden habe. Sie zeigt Verständnis für die für viele Reisende tatsächlich sehr unangenehmen Ankunftskontrollen in Israels Ben Gurion Flughafen. In Ramallah fehlen ihr Steinewerfer und Fanatiker, ihre Vorurteile wurden enttäuscht. Sie wagte sich an Arafats Grab und scherzte mit den Polizisten, die dort aufpassen, dass der Begrabene nicht gestohlen werde. Sie macht sich Gedanken über die Verwandtschaft zwischen der hebräischen und der arabischen Sprache. Sie sieht die Realität von Hebron und wird nicht polemisch. Oben habe ich den Link zu dieser Serie eingefügt, die es Wert ist, täglich besucht zu werden.

In der Website dieser Radiostation las ich einen Bericht über ein Kommunikationsprojekt mit der Sicherheitsmauer, die hier total falsch mit einer Länge von über 650 km beschrieben wird. Ich schrieb den Leuten beim Sender einen Brief um das Richtig zu stellen, auch wenn richtigerweise geschrieben wird, diese Mauer sei gebaut um Israel vor Terroristen zu schützen. Doch darum geht es hier nicht. Die Mauer wird heute auch dazu benutzt Glückwünsche, Grüsse und nette Botschaften anzubringen. Für dreissig Euros werden solche Kommunikationen aufgesprayt – alles ist erlaubt, solange es nicht Hass ausdrückt oder zu Hass auffordert. Hass ist, wie wir alle wissen, die gängigste Währung ins unserer Region und der Hauptgrund für den fehlenden Frieden. Das Geld wird, so steht geschrieben, für kleine kulturelle Aktivitäten verwendet. Sympathisch.

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